Was ist eine Straßenkreuzung?
Eine Straßenkreuzung besteht aus drei Dingen:
- Mindestens zwei Straßen
- Einer oder mehrere Punkte, durch die sich diese Straßen kreuzen (Kreuzung)
- Erlaubte oder verbotene Abbiegungen
Wenn Du nicht weißt, wie man Straßen, Kreuzungen und Abbiegungen bearbeitet, dann lies hier die WME Schnellstart-Anleitung.
Kreuzungsarten
Einfache Kreuzung
T-Kreuzung: Der Abzweiger trifft in einem 90-Grad-Winkel auf die "Hauptstraße".
Kreuzung mit vier Fahrtrichtungen
+ Kreuzung: Wir können die obigen Ansätze bei einer "Vier-Wege-Kreuzung" anwenden. Und wieder können wir auch 90-Grad-Winkel erwarten.
Haben wir eine "Vier-Wege-Kreuzung" mit spitzen Winkeln, müssen wir diese ändern.
Y-Verzweigung
Wenn Y-Verzweigungen erstellt werden, muss sehr genau darauf geachtet werden, wie sie erstellt werden, um korrekte Anweisungen zu erhalten. Die Namen der Segmente und die Geometrie sind sehr wichtig. (S. auch How Waze Determines turn/keep/exit maneuvers)
Im Beispiel unten ist die mehrspurige Straße bekannt als Main Street nach Westen und als Atlantic Avenue nach Osten. Die Namensänderung geschieht ab der Kreuzung wo die Main Street abzweigt.
Die Beschreibung oben ist in etwa so, wie wir die Situation sehen. Aber wie aus dem Bild hervorgeht, wäre die technische Beschreibung eher, daß die Main Street in einer geraden Verbindung weiterführt und die Atlantic Avenue abzweigt. Doch wenn wir sie so darstellen auf der Karte, produzieren wir damit ein Problem.
Da die zwei Segmente der Main Street beide den selben Namen haben, geht der Routing-Server davon aus, daß diese Verbindung "geradeaus" führt, so wie wir sie aus der Luft hier auch sehen. Wenn die zwei Segmente nun eine Gerade bilden verstärken wir damit die Annahme, daß von Main Street nach Main Street "geradeaus" sein muss.
Doch geradeaus ist in unserem Fall von der Main Street nach Atlantic Avenue. Also weiter auf der mehrspurigen Straße ungeachtet der Namensänderung. Damit der Routing-Server nun die Situation auch versteht, müssen wir die Geometrie der Segmente anpassen. Das Resultat zeigt sich im nächsten Bild:
Auf der mehrspurigen Straße haben wir den Übergang bei der Kreuzung, auf einem Winkel von nahezu 0 Grad gesetzt. Die Main Street(Street-Segment) zweigt in einem Winkel von 90 Grad ab. Der Routing-Server sollte jetzt auch wissen, daß hier eine Abbiegung vorhanden ist. Das Resultat ist, daß nun eine Abbiegeanweisung angesagt wird, nämlich von Main Street(Primary-Segment) nach Main Street(Street-Segment) genau so, wie es der Fahrer auf der Straße erwarten würde.
Auf- und Ausfahrten
Auf- und Ausfahrten an Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen ...
Der Nachteil in all diesen Fällen (den gibt es auch für das Beispiel oben) ist, man sieht die Abbiegungen nicht und es erschwert das korrekte setzen der Abbiegungen im Waze Map-Editor.
Aber wenn wir nur einen Geometrie-Punkt hinzufügen und den Anfangswinkel näher an 20-30 Grad bringen... (Wieso diese Winkel? Schau Dir die Informationen über Geometrie und Abbiegeanweisungen weiter unten auf dieser Seite an)...
...jetzt sind die Pfeile sichtbar und können bearbeitet werden. Mit der s-Taste kannst Du die Pfeile auseinander splitten, damit sie besser bearbeitet werden können. Informationen zu den Tastaturkürzeln findest Du hier.
Mit dem haben wir nun sicher gestellt, daß die Kreuzung so funktioniert, wie sie sollte. Wir haben der Ramp einen anderen Winkel hinzugefügt und können die Abbiegungen mit Leichtigkeit bearbeiten.
größere Kreuzungen mit Abbiegespuren
Grundsätze bei der Eintragung
Geometrie
Häufig gibt es Kreuzungen, bei denen die beteiligten Straßen in ungewöhnlichem Winkeln aufeinandertreffen. Die Eintragung im WME erfolgt möglichst realitätsgetreu, dass bedeutet die Segmente werden möglichst mittig und geradlinig platziert. Geonodes sind auf das nötige Minimum zu reduzieren.
Zu viele Geonodes:
Korrekte, realitätsgetreue Eintragung:
Aufgrund der dabei zwangsläufig entstehenden Winkel stimmen die von Waze angenommenen Standardanweisungen nicht mit der Realität überein. Bspw. gibt die Waze App womöglich ein "Rechts halten" aus, wo ein "Rechts abbiegen" erwartet wird. Wenn Landstraßen (Minor Highways) oder höher verwendet werden, gar ein "Ausfahrt rechts".
Ansagen, die nicht der Realität entsprechend, wirken verwirrend auf den Fahrer und sind in jedem Fall zu vermeiden. In einigen Fällen gibt Waze standardmäßig gar keine Navigationsanweisungen. Um dies zu beheben, werden manuelle Abbiegeanweisungen gesetzt.
Abbiegeanweisungen
Wenn Du bei der Bearbeitung der Kreuzungen ein paar Grundregeln befolgst, ist es viel einfacher das Navigationsverhalten einer Kreuzung vorherzusagen, ohne dass Du dich mit den Details des Hintergrund-Algorithmus befassen musst.
Abbiegewinkel | Spanne | Straßentyp | Ansage |
---|---|---|---|
22° | 0°-44° | Alle außer Rampe, Bundes-/Landesstraße, Autobahn | Links halten und Rechts halten |
Rampe, Bundes-/Landesstraße, Autobahn | |||
Links halten und Ausfahrt rechts nehmen | |||
90° | 45° - 150° | Alle | Links abbiegen und Rechtsabbiegen |
Links sieht man den empfohlenen Winkel. Wie man sieht, erzeugt eine breite Spanne von Werten die gleiche Ansage. Die empfohlenen Werte sind mit bloßem Auge leicht zu unterscheiden.
Wichtig: Winkel um 45° sollten vermieden werden. Bereits ein halbes Grad Ungenauigkeit kann hier zur nicht gewünschten Ansage führen. Auch Scripte wie "Junction Angle Info" sind nicht zuverlässig genug um zuverlässig zwischen 44° und 45° zu unterscheiden.
Weiter sollten Winkel unter 10° vermieden werden. Im WME sind dann die Pfeile schwer anwählbar, und in der App kann man bei Sperrungen das Segment schlecht antippen.
Wenn wir eine Y-Verzweigung bearbeiten, und wir wollen darüber im Klaren sein, welcher Zweig "gerade aus" führt und welcher abzweigt, ist dies bei einem Winkel für "Zweig 1" mit 0 Grad und "Zweig 2" mit 5 Grad nicht so klar. Aber "gerade aus" ist viel klarer, wenn die Winkel für "Zweig 1" bei 0 Grad und "Zweig 2" bei 20 Grad liegen. Da die meisten von uns nicht mit Winkelmessern arbeiten, ist es am besten, Situationen zu vermeiden, wo diese Genauigkeit eine Rolle spielt.
Dieses Wissen ermöglicht es uns, zu kontrollieren, wie sich eine Kreuzung durch Verändern eines einzigen Geometrie-Punkts, in den meisten Fällen verhält. Dies ist vor allem bei Abbiegespuren wichtig, wo wir manchmal ein "Rechts-/Links halten" bevorzugen und manchmal ein "Rechts-/Links abbiegen" wiederum besser erscheint.
Wenn wir den Anfangswinkel zwischen 20 und 30 Grad halten, können wir hier ein "Rechts halten" erwarten auf der Abbiegespur:
Wenn wir aber den Geometrie-Punkt zu einem 90-Grad-Winkel verschieben, würden wir hier ein "Rechts abbiegen" erhalten.
Das Gleiche gilt für das Ende der Abbiegespur. Wenn der Winkel am Ende des Segments zwischen 20 und 30 Grad liegt folgt keine Abbiegeanweisung. Wenn der Winkel jedoch am Ende 90 Grad beträgt, wäre die Anweisung "Rechts abbiegen", was nicht sehr sinnvoll wäre.
Wäre die Nord-Süd Straße im letzten Beispiel ein Major- oder Minor Highway (Bundes- oder Landesstraße), würde die 20 bis 30-Grad-Regel am Anfang der Abbiegespur eine "Ausfahrt rechts" Anweisung produzieren. Dies wäre noch verwirrender als "Rechts halten". Daher sollte auch wenn die Abbiegespur ein Ausfahrtsschild besitzt, ein 90-Grad-Winkel, der ein "Rechts abbiegen" produziert bevorzugt werden.
Benennung und Klassifizierung der Segmente
Die Namen und Straßentypen beeinträchtigen das Routing zusätzlich zur Geometrie der Segmente.
Ein Faustregel ist: Willst Du eine Navigationsanweisung, wird einebow unterschiedliche Benennung die Chancen erhöhen(Keine Garantie). Im Fall der Abbiegespur oben, sollte dieses Segment einen anderen Namen tragen, als das Segment von dem sie wegführt, oder gar nicht benannt werden (Lies dazu Benennung auf der Seite Abbiegespuren).
Der Straßentyp ist ein Faktor in der Navigation, doch die Namen und die Winkel sind viel wichtiger. Wenn mehrere Straßen auf eine Kreuzung treffen und zwei davon verbinden sich bei nahezu 0 Grad, haben den selben Namen, dann wird dies immer als "gerade aus" angesehen, egal welche Straßentypen verwendet werden. Ein Beispiel dazu gibt es später hier: Y-Verzweigung.
Straßentypen sind ein entscheidender Faktor, wenn alle unterschiedlich benannt sind Ein Beispiel: Stell Dir eine Ramp vor, welche auf einen Freeway und eine andere Ramp führt. Die Ramp wird als weiterführendes Segment gesehen, daher wird es keine Navigationsanweisung geben, wenn man bei der Kreuzung auf die nächste Ramp fährt. Wechselt man aber von der Ramp auf den Freeway, wird eine Anweisung angesagt. Das sogar, wenn die Ramp und der Freeway sich bei einem Winkel von 0 Grad treffen und die weiterführende Ramp abzweigt bei einem Winkel von 20 bis 30 Grad.
Segmente in Kreuzungen
Benennung
Bei Straßensegmenten die innerhalb einer Kreuzung verlaufen, bleibt der Straßenname leer. Das Benennen dieser Felder führt zu falschen Ansagen für Abbieger. Das Segment darf nur benannt werden, wenn eine falsche Ansage für alle Abbiegerichtungen ausgeschlossen werden kann, auch für erlaubte U-Turns. Im Zweifel ist das Segment nicht zu benennen.
Im Bild haben die Hauptstraßen-Segmente unterschiedliche Namen, daher bleibt das ausgewählte Segment in der Mitte namenlos.
Wenden über Mittelsegmente
Ist an einer Kreuzung das Wenden über ein Mittelsegment erlaubt (doppeltes Links- bzw. Rechtsabbiegen), ist darauf zu achten, dass folgende drei Bedingungen nicht gleichzeitig zutreffen:
- Das Wenden erfolgt über drei Segmente A, B und C.
- Die Segmente A und C liegen parallel mit 180 ± 5° zueinander.
- Das Mittelsegment B ist 15 m oder kürzer.
Sind alle drei Bedingungen gleichzeitig erfüllt, wird ein Wenden im Routing nicht berücksichtigt. Dabei ist außerdem zu beachten, dass bei einem gebogenen Mittelsegment (Segment hat Geometrienodes) nicht die tatsächlich im WME angezeigte Länge berücksichtigt wird, sondern die, die ein gerades Mittelsegment (Segment hat keine Geometrienodes) an dieser Stelle hätte.
Um an derartigen Kreuzungen ein Wenden über das Mittelsegment zu ermöglichen, muss mindestens eine der drei aufgeführten Bedingngen durchbrochen werden. Am einfachsten ist es, die dritte Bedingung zu durchbrechen, indem durch die Anpassung der gesamten Krezungsgeometrie das Mittelsegment verlängert wird. Da Längenangaben im WME gerundet werden, sollte anschließend mindestens eine Länge von 16 m angezeigt werden. Soll das Wenden nur von einer Richtung aus erlaubt werden, ist es besser, die zweite Bedingung zu durchbrechen und auf dem zuführenden Segment A direkt vor der Verbindung zum Mittelsegment B eine zusätzliche Geometrienode einzufügen, so dass es keine Parallelität mit Segment C mehr gibt.
Eine zuverlässige Alternative zum H-förmig gezeichneten U-Turn ist der Bow-Tie, der volle Kontrolle über das Erlauben oder Verbieten von U-turns bietet. -> Bow-Tie
U-Turns
U-Turns werden nur an den Kreuzungen auf grün gestellt, wo das Wenden in einem Zug ohne Eigen- oder Fremd-Gefährdung möglich ist. Bei den allermeisten Kreuzungen ist der U-Turn-Pfeil daher rot zu stellen bzw. zu belassen.
Beispiele wo ein U-Turn gesetzt werden muss:
Wenn man auf eine gegenläufige Einbahnstraße zufährt und weitere angeschlossene Straßen Privat- oder Parkplatzsegmente sind ist das "wenden" zu erlauben, da sonst über nicht erlaubte Straßen geroutet wird.
Asphaltierte Straßen
Nicht durchgängig befahrbare Straßen
Straßen die nur über einen Weg hinein und über den gleichen wieder hinaus führen, können eine ziemliche Herausforderung sein für den Routing-Server, obwohl dies für uns sehr einfach zu sein scheint.
Sackgassen
Sackgassen sind im Waze Map-Editor simple Segmente, ohne Verbindung auf andere Segmente am Ende. Die Klassifizierung und Benennung richtet sich nach den länderspezifischen Wikis, der tatsächlichen Situation und den offiziellen Namen.
Am Ende jeder Sackgasse befindet sich eine Kreuzung (End-Node).
Die Kreuzung am Ende muss sich auch innerhalb der befahrbaren Sackgasse befinden. Waze kann die Straße nur bestätigen, wenn beide Kreuzungen auch befahren werden können. Wenn sich die Kreuzung ausserhalb der befahrbahren Fläche befindet, ist es unmöglich diese zu erreichen. Daher sollte die Sackgasse nicht bis ganz ans Ende gezogen werden, auch besteht die Möglichkeit, dass die Aerials nicht korrekt sind.
Wie im Bild zu sehen, hat hier der Fahrer die Möglichkeit, das Ende auch zu erreichen.
Cul-de-sacs
Infos gibt es hier: Cul-de-sac bei Wikipedia
Cul-de-sac (In den USA auch Court genannt) trifft man oft an, als Sackgasse in Wohngebieten. Sie hat hat einen Kreis oder eine Schlaufe am Ende.
In den meisten Fällen sollte man diese wie eine normale Sackgasse mappen, mit einer Kreuzung am Ende.
Das Ende der Straße sollte etwa in die Mitte der "Schlaufe" platziert werden, nicht am äußeren Rand. Waze berücksichtigt nur Straßen für das Routing, die durch Kreuzungen eingeschlossen sind. Wenn die das Ende des Segments mit der Kreuzung daran in der Mitte der Schlaufe platziert wird, kann sie der Fahrer auch erreichen, egal wie er durch die Schlaufe fährt. Eine Ausnahme ist dabei das Beispiel im nächsten Bild.
Die Cul-de-sac im Bild unten sollte wie eine normale Sackgasse ohne Schlaufe behandelt werden, die kleine Insel in der Mitte kann ignoriert werden.
Hier in diesem Beispiel ist es besser, die Straße an den äußeren Rand der kleinen Insel in der Mitte zu platzieren. So kann der Fahrer die Kreuzung am Ende auch erreichen.
Wenn die Cul-de-sac eine sehr große Schlaufe am Ende besitzt, kann es besser sein diese mit einer Schlaufe zu versehen. Faustregel: Stell Dir vor, Du stehst am Ende einer Cul-de-sac, kannst Du dann mit Sicherheit sagen ob es sich um eine Cul-de-sac handelt, oder sieht es aus wie zwei verschiedene Straßen? Wenn eine Insel da ist und Du nicht sicher bist, ob eine Schlaufe wichtig ist, lass sie weg! Wenn Kartenfehler entstehen "Fehlende Straße" füge eine Schlaufe hinzu.
Schlaufen
Eine Schlaufe führt in der Regel in einer Richtung vom Ausgangspunkt (Kreuzung) an diesen zurück.
Jede Schlaufe muss aus mindestens 3 Segmenten bestehen!
Jede Schlaufe, die diese Regel nicht befolgt, kann Probleme beim Routing hervorrufen. Daher müssen bei Schlaufen aus weniger als 3 Segmenten zusätzliche Kreuzungen eingefügt werden. Viele neuen Editoren meinen, diese Kreuzungen in Schlaufen wären überflüssig und löschen sie daher (fälschlicherweise). Sprich neue Editoren also bitte darauf an!
Schlaufe aus 2 Segmenten
Aus nur 2 Segmenten bestehende Schlaufen erzeugen so genannte "gleiche Endknoten-Segmente" (engl. "same connection segments"). Zwei (befahrbare) Segmente dürfen niemals die genau gleichen Endknoten (= Kreuzungen) teilen. Dann gibt es mehr als einen Weg von der einen Kreuzung zur anderen, ohne weitere Kreuzungen zu benutzen. Dies kann Probleme in der Waze-App hervorrufen. Der Routing-Server liefert der App nämlich nur eine Liste der zu befahrenen Kreuzungs-IDs, und die App ermittelt daraus, welche Segmente zu befahren sind. Wenn es also 2 oder mehr Segmente zwischen 2 Kreuzungs-IDs gibt, muss die App raten, welches Segment gemeint ist. In solchen Fällen kann es daher zu überraschenden und/oder unsinnigen Navigationsanweisungen kommen. Schlaufen aus 2 Segmenten muss daher eine weitere Kreuzung hinzugefügt werden, dann ist wieder eindeutig, welche Segmente zu durchfahren sind.
Schlaufe aus einem Segment
WME verhindert inzwischen, dass ein Segment beim neu Zeichnen mit sich selber verbunden wird. Aus früheren Zeiten können solche Konstrukte in der Karte aber noch existieren. Einer solchen Schlaufe sind 2 weitere Kreuzungen hinzuzufügen.
Kreisverkehre
Lies die Seite Erstellen und bearbeiten eines Kreisverkehrs, um mehr Informationen zu dieser speziellen Kreuzung zu erhalten.
Abbiegespuren
Diese Segmente sind keine Ramps! Sie sind an den allermeisten Kreuzungen unnötig und sogar störend. Bevor du überhaupt überlegst, eine Abbiegespur anzulegen, solltest du unbedingt die Seite Abbiegespuren lesen.
Bow tie-Kreuzung
Diese Art der Kreuzung wird so genannt, weil sie in seiner Form einer stilisierten Fliege ähnelt (englisch: bow tie; http://en.wikipedia.org/wiki/Bow_tie). Diese Form erlaubt eine bessere Kontrolle über Kreuzungen mit ein- und zweispurigen Straßen. Mapcat, ein Editor aus den USA, gilt als der Erfinder dieser Kreuzungsform.
Weil die kreuzenden Straßen auf einen einzigen Kreuzungspunkt zusammengezogen werden, kann z.B. ein Wendeverbot relativ einfach eingepflegt werden.
Eine Straßenkreuzung sieht natürlich in der Realität anders aus, häufig mehr wie ein H. Wenn man die auf dem Bild blau dargestellten Straßen nicht zusammenziehen würde, ergäbe sich eine solche H-Form. Auf der gelben Straße gäbe es dann ein kurzes Zwischensegment, zwischen den beiden blauen Fahrbahnen. (Siehe hierzu auch https://wazeopedia.waze.com/wiki/Germany/Kreuzungen#Segmente_in_Kreuzungen)
Das Zwischensegment einer H-Kreuzung macht es schwer, ein Wendeverbot aufzunehmen. Das Wendemanöver auf der (hier im Bild) blauen Straße führt ja über das gelbe Zwischensegment. Um Wenden zu verbieten, müsste man bei einer H-Kreuzung das zweite Abbiegen in dieselbe Richtung dann verbieten. Das ginge aber nicht, ohne gleichzeitig allen auf der querenden (gelben) Straße das Abbiegen zu verbieten, was unsinnig wäre.
Bei einer Kreuzung in “bow tie”-Form gibt es dieses Problem nicht mehr. Da nur eine Kreuzung da ist, kann der U-Turn-Pfeil einfach auf Rot gestellt werden, um das Wenden aus der entsprechenden Richtung zu verbieten. Die anderen Fahrbahnen an der Kreuzung sind davon ja nicht betroffen.
Die “bow tie”-Kreuzung löst noch mehr Probleme, z.B. bei Routing und mit Ansagen in der App. Wenn eine Straße nach der Kreuzung einen anderen Namen hat als davor, müsste man das Mittelsegment ohne Namen lassen. Wenn dann beim Editieren die gesamte Straße ausgewählt wird, betrifft dies nicht das (unbenannte) Mittelsegment. Dazu können diese Mittelsegmente auch noch Probleme bereiten beim Routing und bei der Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeiten
Hinweis 1: Achte auf die Geometrie der Bow tie. Wenn der Winkel zu steil ist (45 Grad oder mehr), werden entlang der einspurigen Segmente unnötige Ansagen produziert. Diese Anweisungen müssten dann ggf. von Hand angepasst werden. (Siehe dazu auch https://wazeopedia.waze.com/wiki/Germany/Kreuzungen#Abbiegeanweisungen)
Hinweis 2: Wenn das mittlere Segment lang ist oder dem Verkehr erlaubt anzuhalten, kann eine Bow-tie nicht die beste Lösung sein. In diesem Fall rechtfertigt ein H die Form, wenn die einspurigen Segmente zu weit von ihrer physischen Position entfernt wären, um sie in einer Kreuzung zu vereinen.
Hinweis 3: Die immer besser werdende Technik hat auch die “bow tie”-Kreuzung schon eingeholt. Stand heute werden keine neuen Kreuzungen dieser Art mehr in die Karte gesetzt. Stattdessen wird an komplizierteren Kreuzungen dann eine sog. Kreuzungsbox oder “JB” (englisch: “junction box”) eingesetzt. (Siehe hierzu weiter: https://wazeopedia.waze.com/wiki/Germany/Kreuzungsboxen.)
Kreuzungen mit Highway- und Freeway-Segmenten
Hier handelt es sich um Kreuzungen mit Minor Highway, Major Highway und Freeway und natürlich Ramp-Segementen.
Spezifische Beispiele folgen später. Alle diese Beispiele verwenden eine grundlegende Basis, die hier erklärt wird.
Wenn Du nicht sicher bist, welche Straßentypen Du verwenden sollst, schau in die länderspezifischen Wikis, um mehr Informationen zu erhalten.
Ausfahrten an Highway- und Freeway-Segmenten
Standard-Situation bei Ausfahrten: Wenn in einer geraden Richtung gefahren wird und eine Abbiegeanweisung nur für die Ausfahrt benötigt wird.
Wenn Navigationsanweisungen für beide Richtungen erforderlich sind, schau Dir den Abschnitt Wayfinder Segmente an weiter unten.
Struktur
Standard-Situation bei Ausfahrten müssen folgendes aufweisen:
- Das Segment vor und nach der Kreuzung muss Freeway, Major Highway oder Minor Highway sein.
- Der Anfangswinkel des Segments nach der Kreuzung muss in etwa einen 0-Grad Winkel bilden mit dem Segment vor der Kreuzung.
- Das Ausfahrts-Segment muss ein Ramp-Segment sein.
- Das wegführende Ramp-Segment muss einen Anfangswinkel zwischen 20 und 30 Grad besitzen.
Wenn dies alles erfüllt ist, wird die Abbiegeanweisung "Ausfahrt rechts/links" für das Ramp-Segment generiert und keine Anweisung, um geradeaus auf den Highway/Freeway-Segmenten zu fahren.
Benennung
Die Highway/Freeway-Segmente vor und nach der Kreuzung haben den selben Namen. Das Ramp-Segment wird nach den Konventionen im Wiki Deines Landes benannt.
Verzweigung mit Highway/Freeway-Segmenten (Splits)
Ein Highway/Freeway Split bildet eine Verzweigung an einer Kreuzung mit zwei anderen Highway/Freeway-Segmenten und es gibt keine offensichtlich gerade Richtung für den Fahrer.
Struktur
Um eine Navigationsanweisung für beide Richtungen der Abzweiger zu erhalten, muss folgendes erfüllt sein:
- Alle Segmente müssen einen der Highway/Freeway-Typen haben.
- Alle Segmente müssen unterschiedlich benannt sein.
- Die zwei Segmente nach der Kreuzung müssen einen Anfangswinkel zwischen 20 und 30 Grad besitzen.
Wenn dies alles erfüllt ist, wird die Navigationsanweisung "Rechts halten" oder "Links halten" generiert und der Name der verzweigenden Segmente wird angesagt.
Benennung
Die wichtigste Regel ist, dass alle 3 Segmente an der Kreuzung müssen unterschiedliche Namen haben. Dies kann über zwei Möglichkeiten erreicht werden:
- Nur durch die Straßennamen. Dies ist die einfachste Situation, denn sie beinhaltet alles damit der Split funktioniert.
- In Zusammenhang mit Zeichen und Wayfinder-Segmenten. Wenn ein Abzweiger den selben Namen trägt wie das Segment vor der Kreuzung, müssen wir einen Unterschied zwischen den zwei Segmenten herstellen.
Wenn "Highway A" von "Highway B" abzweigt und "Highway A" dabei zum zweiten Abzweiger wird, dann sollten Wayfinder-Segmente verwendet werden.
Wayfinder-Segmente
Es ist manchmal notwendig bei komplexen Ausfahrten an Highway- und Freeway-Segmenten und Verzweigungen dem Fahrer zusätzliche Informationen zu liefern.
Beispiele solcher Situationen:
- Spurverengungen - Ein Highway hat kilometerlang 3 Spuren, aber nur 2 Spuren führen nach einer Kreuzung weiter.
- Inkonsistente Beschilderung - Highway führt weiter als nummerierte Straße, aber auf den Schildern sind nur Namen angezeigt.
- Nicht offensichtliche Fortsetzung - In einem Land mit Rechtsverkehr verlässt man die Straße auf die linke Seite, der weiterführende Verkehr ist auf der rechten Seite.
In diesen Fällen benötigen wir ein kurzes Wayfinder-Segment, welches nach der Beschilderung benannt wird. Ein Wayfinder-Segment muss mindestens 5 Meter lang sein. Es gibt zwei Methoden, um dies zu bewerkstelligen: Mit Highway/Freeway-Segmenten oder mit Ramp-Segmenten.
- Highway/Freeway-Segmente
- Pro: Bietet eine durchgängig gerenderte Linie auf der Karte ohne Unterbrechungen
- Pro: Fügt keinen Routing-Penalty hinzu für den Übergang zum Ramp-Segment (obwohl wir nicht wissen, wie viel Einfluss - wenn überhaupt - dieser in Wirklichkeit hat)
- Contra: Der lange Name des Segments kann auf der Karte unübersichtlich sein
- Contra: Das Segment wird im Editor schwer identifizierbar, da es sich mit den Freeway-Segmenten des Hauptzweigs vermischt.
- Anmerkung: Wird "Links halten" und "Rechts halten" Anweisung generieren
- Ramp-Segmente
- Pro: Alle langen Namen werde nicht angeziegt auf der Karte
- Pro: Forciert den Zoom auf dem Client, um die Verzweigung anzuzeigen
- Contra: Fügt einen Routing-Penalty hinzu für den Übergang zum Ramp-Segment (obwohl wir nicht wissen, wie viel Einfluss - wenn überhaupt - dieser in Wirklichkeit hat)
- Contra: Kann als unterbrochene Linie auf der Karte erscheinen
- Anmerkung: Wird "Links halten" und "Ausfahrt rechts" Anweisungen ansagen in Ländern mit Rechtsverkehr und "Ausfahrt links" und "Rechts halten" in Ländern mit Linksverkehr
In beiden Fällen müssen die beiden abzweigenden Segmente identische Straßentypen besitzen. Alle drei Segmente müssen unterschiedliche Namen haben.
Hier zweigt Highway Y ab von Highway X. Durch die Benennung der Segmente mit den verfügbaren Informationen auf den Schildern an der Verzweigung, haben wir eine Einzigartigkeit erreicht und vermitteln zusätzliche, nützliche Informationen (der Ziel-Städte) an den Fahrer. Wir können die gewünschten Ergebnisse auf zwei Arten erreichen.
Mit Freeway-Segmenten:
Mit Ramp-Segmenten (gleiche Benennung wie im oberen Bild):
Manchmal ist es auch notwendig, einen Wayfinder an einer Ausfahrt zu verwenden, wenn der Fahrer eine Vorankündigung braucht, dass nur einige Fahrspuren geradeaus führen. Wieder kann das auf zwei Arten erreicht werden:
Mit Freeway-Segmenten für die Verzweigung:
Mit Ramp-Segmenten (wieder gleiche Benennung wie im oberen Bild):
Als Faustregel für die Wayfinder-Segmente gilt: Eine Länge von 15 bis 20 Meter. Das hält die Segmente kurz und sie fallen nicht so auf im Client. Dennoch sind sie gross genug, damit wir sie im WME finden und verändern können.
Verzweigungen mit Ramp-Segmenten
Wenn Ramp-Segmente Verzweigen, wird in allen Fällen eine "Ausfahrt rechts" und "Ausfahrt links" Anweisung angesagt, mit den Namen der abzweigenden Segmente.
Struktur
Benennung
Wenn Ramp-Segmente nicht benannt sind, wird der Name des nachfolgenden Segments angesagt. Im Bild oben kann das Segment vor der Kreuzung unbenannt bleiben, wenn die zwei Ramp-Segmente, die verzweigen benannt wurden. Die Navigationsanweisung die angesagt wird vor dem ersten Segment, wird den Namen der Ramp, die nach der Kreuzung folgt ansagen.
Beispiel: Die zwei Ramp-Segemente nach der Kreuzung sind mit "Ziel links" und "Ziel rechts" benannt. Das Segment vor der Kreuzung ist unbenannt. Wenn Du nun auf das unbenannte Segment rechts ausfahren musst und weiterfahren willst nach "Ziel links" wird die Ansage lauten:
- Ausfahrt rechts nach Ziel links
- Ausfahrt links nach Ziel links
Unbenannte Ramp-Segmente zu verwenden ist sehr hilfreich, um die nötigen Ansagen da zu generieren, wo sie auch benötigt werden. So lange die Namen der beiden Ramp-Segmente, die verzweigen ausgeschildert sind, bei der Ausfahrt des ersten Segments.
Gutes Beispiel für unbenannte Ramp-Segmente:
- Schild bei der ersten Ausfahrt: Nach Stadt A und Stadt B
- Schild nach links: Nach Stadt A
- Schild nach rechts: Nach Stadt B
Ergebnis: Das unbenannte erste Ramp-Segment wird dem Fahrer eine genaue Navigationsanweisung geben.
Schlechtes Beispiel für unbenannte Ramp-Segmente:
- Schild bei der ersten Ausfahrt: Richtung Zentrum
- Schild nach links: Richtung Zentrum
- Schild nach rechts: Richtung Bundesstraße
Ergebnis: Das unbenannte erste Ramp-Segment kann verwirrend sein für den Fahrer, da nicht beide Ziele auf dem ersten Ausfahrts-Schild ersichtlich sind. In diesem Fall sollte das erste Segment benannt werden.
Modifizierte Variante für unbenannte Ramp-Segmente:
- Schild bei der ersten Ausfahrt: Ausfahrt 70A-B nach Stadt A und Stadt B
- Schild nach links: Nach Stadt A
- Schild nach rechts: Nach Stadt B
- Name des Ziels nach links in Waze: Ausfahrt 70A: Stadt A
- Name des Ziels nach rechts in Waze: Ausfahrt 70B: Stadt B
Ergebnis: Wenn modifizierte Namen für die Ziel-Ramps verwendet werden, können wir Informationen aus zwei Sätzen von Schildern kombinieren, um dem Fahrer eine Vorankündigung zu liefern, womit er sich auf eine Verzweigung vorbereiten kann.
Spezialfälle
Übergangs-Kreuzungen
Eine Übergangs-Kreuzung(Transition Node) ist eine im Client nicht dargestellte Kreuzung.
Beispiele, wie Übergangs-Kreuzungen verwendet werden:
- Straßenname ändert
- Um Stadtgrenzen zu definieren
- Wenn die Straßenrichtung ändert
- Teile einer Schlaufe
Es gibt viele solche Kreuzungen auf der Base-Map(z.B. Brücken), oder sie wurden nach der Löschung eines Segments hinterlassen.
Wenn Du sicher bist, dass diese Kreuzungen nicht verwendet werden, solltest Du sie entfernen von der Karte. Dies vereinfacht die Karte, eliminiert Abbiegungen, die bearbeitet werden müssen und zusätzliche Kreuzungen, die das Routing nur negativ beeinflussen. Nach der Löschung entsteht auch ein Geometrie-Punkt, falls dieser nicht benötigt wird, entferne ihn auch gleich.
Nicht befahrbare Segmente
In gewissen Situationen ist es notwendig, nicht befahrbare Segmente hinzuzufügen, damit korrekte Navigationsanweisungen entstehen.
Konkret
Ein gutes Beispiel ist das Ende einer Autobahn. Nehmen wir an, die Autobahn befindet sich im Bau, oder ist nach einer Ausfahrt gesperrt. Wenn nun ein Freeway-Segment direkt in ein Ramp-Segment führt und dahinter keine Fortsetzung der Freeway-Segmente existiert, wird auch keine korrekte Navigationsanweisung folgen.
Wenn wir nun eine kleine Fortsetzung an das letzte Freeway-Segment hängen, gibt dies dem Routing-Server eine Kreuzung, für die eine korrekte Ausfahrts-Ansage produziert wird am Ende der Autobahn.
Umgekehrt, wenn keine Ansage folgen soll und es keinen anderen Weg gibt am Ende einer Autobahn, müssen wir sicherstellen, dass keine Segmente nach der letzten Kreuzung vorhanden sind.
Versetzte Straßen
Manchmal findet man Straßen, die zwar kreuzen, aber nicht genau auf einer Linie liegen.
In solchen Situationen gilt es ein paar Sachen zu beachten
- Kreuzen sie sich wirklich auf einer Linie? Wenn ja, müssen wir die Kreuzung in eine 4-Wege-Kreuzung ändern.
- Kreuzen sich die Straßen fast auf einer Linie? Wenn eine Navigationsanweisung gegeben werden kann, ohne dass Abbiegungen angesagt werden, dann kann man eine 4-Wege-Kreuzung daraus erstellen. Um dies zu erreichen muss man die Straßen ein wenig verschieben, damit sie nicht mehr der Mittellinie folgen bei der Kreuzung. Damit wieder ein 90-Grad Winkel an der Kreuzung entsteht, müssen wir, wie im Abschnitt 2.4 beschrieben, einen zusätzlichen Geometrie-Punkt hinzufügen. Damit besser gearbeitet werden kann an der Kreuzung, kann der Zoom erhöht werden im WME, vor allem damit die Winkel richtig positioniert werden können.
- Zuletzt, ist wirklich eine Trennung der Einmündungen vorhanden? Wenn ja und wir die Anweisung "links abbiegen" und dann "rechts abbiegen" gebrauchen können, dann sollten wir die Kreuzung so belassen.
Die GPS-Chips in den Geräten können sehr ungenau sein. Dabei kann es vorkommen, dass der Fahrer die kurzen Segmente überspringt, was automatische Kartenfehler hervorruft, oder auch in einer Neuberechnung der Strecke enden kann. Daher sollten wir sehr kurze Straßen-Segmente vermeiden und es ist besser die Straßen so weit wie möglich auseinander zu ziehen. Dies verlängert die kurzen Segmente zwischen den Seitenstraßen.
Hilfsmittel
Die zwei besten Helfer ("WME Junction Angle info" und "WME Route Tester") zum bestimmen der Winkel und testen der bestehenden Wege und Routen befinden sich hier auf der Seite: Community Plugins, Extensions and Tools.